Des Teufels General Carl Zuckmayer


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Inhaltsangabe

Auch General Harras verkehrt nicht mit regimekonformen Kameraden, hält mit kritischen Bemerkungen über die Nazis nicht zurück und ist durchaus bereit, Juden zur Flucht zu verhelfen, braucht er doch „Gewissensjuden", um sein schlechtes Gewissen als „des Teufels General" zu beruhigen. Eines Tages wird Harras von der Gestapo wegen der sich häufenden Unfälle von Kampfflugzeugen festgenommen, zwei Wochen festgehalten und erst entlassen, als er sich verpflichtet, die mysteriösen Sabotageakte an den Maschinen binnen zehn Tagen zu klären. Kamerad Eilers ist abgestürzt, seine Witwe bezichtigt Harras des Mordes, weil er, ohne an das Dritte Reich zu glauben, ihren Mann für eine schlechte Sache in den Tod geschickt habe. Harras bekennt seine Gewissensschuld. Als die Aufklärungsfrist fast verstrichen ist, gesteht ihm sein Mitarbeiter Oderbruch, dass er Widerstandskämpfer sei und die Sabotageakte organisiert habe, um Hitler am Sieg zu hindern. Harras denunziert ihn nicht und lehnt es ab, ins Ausland zu fliehen. Er besteigt ein schadhaftes Flugzeug: Wer auf Erden des Teufels General gewesen sei, müsse ihm auch Quartier in der Hölle machen. Er stürzt ab, das Regime beendet die Affäre mit einem Staatsbegräbnis. 

Das Drama handelt von einer Sabotageaffäre an den Flugzeugen des Militärs. Der General des Teufels, General Harras, verachtet Hitler und sein ganzes Regimes. Er ist jedoch ein militärischer Funktionsträger, der nichts dagegen hat, die Siege im zweiten Weltkrieg zu genießen. Im Winter 1941 stehen die Dinge an der Ostfront nicht gut. Jede Person hat seine eigene Einstellung zum Krieg, so dass Spannungen auftreten. Harras legt fest, dass er nie ein Nazi gewesen sei, und dass er nie an die Untaten an die Juden beteiligt war. Harras sieht die Kriegslage als ziemlich aussichtslos und sagt, die Gestapo habe im Auftrag der SS die Sabotageakte durchgeführt. Zwischen Harras und Schmidt - Lausitz kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen. Die Gestapo will durch Spionage Harras zum Entscheid „für oder gegen Hitler" zwingen. Harras verbringt 14 Tage in Gestapos Untersuchungshaft. Ihm wird eine Galgenfrist zugewiesen, er soll den Schuldigen der Sabotageaffäre ausfindig machen. Am letzten Tag der dem General gesetzten Frist befinden sich Harras und Oderbruch im Technischen Büro eines überwachten Militärflughafens. Sie sind jedoch nicht zu einem Resultat gekommen. Die Frist ist abgelaufen, Harras unterzeichnet aber den Untersuchungsbericht noch nicht. Oderbruch erklärt ihm also, dass er der Schuldige ist. Harras unterschreibt den Bericht, um Oderbruch zu schützen und wählt für sich das „Gottesurteil". Er steigt mit der Schwestermaschine der „Eilers-Maschine" in die Luft, stürzt ab und stirbt. 

Das Stück ist in drei Akte gegliedert, die jeweils mit einem Titel versehen sind. Chronologisch wird das Drama unterbrochen, das heißt, von Akt zu Akt gibt es Zeitsprünge. Das Geschehen des Dramas Des Teufels General spielt sich für den Leser in der Vergangenheit ab, da es vom in der Vergangenheit liegenden Weltkrieg handelt. Es ist Spätjahr 1941, kurz vor dem Eintritt Amerikas in den Krieg. Für die Personen spielt das Stück jedoch im Präsens. Ort des Geschehens ist Berlin. Der erste Akt spielt in Ottos altdeutsch eingerichtetes Restaurant. Der zweite Akt spielt in der Wohnung des General Harras und der dritte Akt im technischen Büro eines Militärflughafens bei Berlin. 

Von den verschiedenen Personen wissen wir Name und Beruf. Es ist bekannt, welche Personen durch Geschäft oder Privatleben verbunden sind. Die Träger der Handlung sind erfunden und nur zum Teil durch lebende oder tote Personen angeregt. Alle Personen werden auf irgend eine Art verbunden. Manche sind aus sentimentalischen, andere aus geschäftlichen Gründen zusammen. Der General Harras steht im Mittelpunkt aller Personen. Er ist die Hauptfigur des Dramas, der Held des Stückes. 

Zuckmayer bediente sich in Des Teufels General einer naturalistischen sprachlichen Darstellungsweise. Zwar ist die Satzstruktur von Des Teufels General ziemlich einfach (Außer den Szenenerklärungen zu Beginn der verschiedenen Akten steht alles in der direkten Rede, im Präsens), die Figuren unterscheiden sich jedoch in ihrer Sprache, Wortwahl und Satzstellung voneinander. Die Figuren von höherer Schichten sprechen Hochdeutsch. Aber die Offiziere benutzen oft eine gespreizte militärische Sprache. Pützchen spricht sehr direkt und frech. Die Sprache einiger Personen (wie zum Beispiel Kellner und Schaufeuer), die von unteren Schichten kommen, ist durch Dialekte gekennzeichnet. Interessantweise ließ der Dramatiker François am Anfang auch Französisch sprechen, um dadurch eine „authentische“ Sprachumgebung des zweiten Weltkriegs wiederzugeben. Lawrence ist ein anderes Beispiel dieses Versuchs. Er unterscheidet sich von den anderen in seiner Sprache, da er die deutsche Sprache nicht sehr gut beherrscht.

Weitere Informationen über Des Teufels General
  1. Carl Zuckmayer
  2. Fragen zu Des Teufels General
  3. Erläuterung der Wörter im Des Teufels General
  4. Film 
© Peter Yang 22.September 1999 (Wenn Sie diese Seite benutzen, emailen Sie mir bitte.)